Alle rochen nach Rauch, nach frischer
Farbe, nach einer Arbeit, die den Geruch der Sauberkeit weggewaschen
hatte. Sie trugen den Geruch, den die alten Häuser verströmen, die
sie uns den ganzen Tag erneuern, von Kohle und morschem Holz und
Schutt. Ihre Finger waren geschwollen, die Nägel an den spitzen
schwieliger Würste lang und brüchig. Mit diesen Händen, dachte
ich, würde mir an einem Abend, an dem ich für den Fortgang der
Dinge nichts geleistet hatte, als mich um kommende Tage dieser Art zu
sorgen – an einem solch ihrigen Abend also – würde mir ein
einziges Bier genügen. Und ich erschiene vor meinem Gewissen nütze.
Als ich an der Reihe war, setzte die
Kassiererin ihr schiefes Lächeln kurz ab, um beim Polen nach mir
damit so fortzufahren, als habe ihr nur bei meinem Anblick kurz die
Nachsicht gefehlt.
Das Verpacken meiner Lebensmitteln
verschaffte dem Bautrupp die Zeit, aus meinem Blickfeld zu
verschwinden. Ich traf die drei draußen aber wieder – drei Mann in
Maleranzügen, einer mit zu viel Anmut – an den ornamentierten
Mauern, die alle alten DDR-Kaufhallen gefangen halten. Ich sah sie
gemeinsam die Chips des Ersten essen und die Zigaretten des Dritten
rauchen. Das einzige, was sie nicht teilen mochten, war das Bier. Das
Bier war die persönliche Habe. Es stand auf der Mauer in sichtbarer
Trennung. Zweimal drei Bier, einmal eins. Ihr Feierabend.
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